Tipps zur Vogelhaltung: So schaffen Sie ein sicheres und wohliges Zuhause - Teil I

Die Vogelhaltung kann ein wunderbares Hobby sein, das Freude und Leben in Ihr Zuhause bringt. Es gibt jedoch einige wichtige Dinge zu beachten, damit sich Ihre Vögel sicher und wohl fühlen. Hier sind ein paar praktische und leicht umsetzbare Tipps, die Ihnen dabei helfen, Ihren gefiederten Freunden ein wohliges Umfeld zu schaffen.

Unsere Vogelexpertin Alea, die bereits seit ihrem siebten Lebensjahr mit Vögeln in ihrem Haushalt lebt, gibt dazu wichtige Insider-Tipps und praktische Ratschläge aus vielen Jahren Vogelhaltung.

Der richtige Käfig: Größe und Standort

Der Käfig ist der Ort, an dem sich Ihr Vogel die meiste Zeit aufhalten wird. Er sollte geräumig, sicher und komfortabel sein. Mit folgenden Tipps schaffen Sie ein Zuhause, an dem sich Ihr Vogel rundum geborgen fühlt:

  • Ausreichend Platz: Grundsätzlich gilt: Zu groß gibt es nicht. Doch selbstverständlich kann nicht jeder seinen Vögeln einen eigenen Raum oder gar eine komfortable Außenvoliere einrichten. Hierbei hilft die Faustregel, dass der Käfig mindestens das drei- bis vierfache der Flügelspanne abdecken sollte. Wellensittiche und auch viele andere Vogelarten fühlen sich in einem rechteckigen Käfig (breiter als höher) am wohlsten, in dem sie bereits kleine Flüge unternehmen können.
  • Sichere Materialien: Ein Vogelkäfig darf keine giftigen Stoffe enthalten, keine scharfen Kanten haben und auch die Farbe sollte so beständig sein, dass sie nicht abblättert. Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass die Käfigstangen nur so weit auseinanderliegen, dass Ihr Vogel sich nicht mit seinem Kopf zwischen den Gitterstäben verfangen kann. Dunkle Gitterstäbe sind meist besser als helle, um Reflexionen zu vermeiden, die für empfindliche Vogelaugen schnell unangenehm werden könnten.
  • Richtiger Standort: Positionieren Sie den Käfig an einem ruhigen Ort ohne Zugluft. Die Küche ist auf Grund der beim Kochen entstehenden Dämpfe ungeeignet. Grundsätzlich lieben Vögel natürliches Tageslicht, direkte Sonneneinstrahlung hingegen sollte vermieden werden. Daher sollten Sie einen Platz in Fensternähe vorher unbedingt auf seine Eignung überprüfen. An einem Standort mit wenig natürlicher Lichtzufuhr kann mit einer auf die speziellen Bedürfnisse von Vögeln abgestimmten Käfigbeleuchtung nachgeholfen werden.

Spielzeug und Beschäftigung

Die meisten Ziervögel sind Schwarmtiere, das heißt, sie sollten mindesten zu zweit gehalten werden. Wellensittiche und Papageien zeichnen sich darüber hinaus durch ihre besondere Intelligenz und ihren ausgeprägten Spieltrieb aus. Papageienarten zeigen selbst im Erwachsenenalter noch ein offensichtliches Spielvergnügen.

Wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Haustiervögeln ist es daher, für ausreichend Beschäftigung und Aktivität zu sorgen.

  • Abwechslungsreiches Spielzeug: Für Vogelkäfige gibt es eine Vielzahl an Spielzeugen wie Schaukeln, Leitern, Seile u.v.m. Womit Ihr Vogel sich am besten ablenkt, finden Sie sicher schnell heraus. Tauschen Sie die Spielmaterialien regelmäßig aus, damit es Ihrem Vogel nicht langweilig wird.
  • Naturmaterialien: In der Natur gibt es einen breiten Fundus an Materialien, die ebenfalls als Spielzeuge eingesetzt werden können und dazu noch kostenfrei verfügbar sind: Korken, Äste, Tannenzapfen, leere Eierkartons und vieles mehr sind eine schöne Ergänzung zu den handelsüblichen Vogelspielzeugen.

Aleas Insidertipp: Auch wenn es bunt und niedlich aussieht, verwende ich kein Plastikspielzeug. Stattdessen habe ich den Käfig mit Naturästen aus Haselnuss-, Korkenzieherhasel- und Apfelbaumholz ausgelegt. Das beugt Druckstellen an den empfindlichen Füßchen vor. Meine Wellis bekommen zudem jeden Tag die Möglichkeit zum Freiflug. Denn auch wenn der Käfig noch so groß ist: Vögel wollen fliegen, um gesund zu bleiben!

Ausgewogene Ernährung und frisches Wasser

Mit einer artgerechten und ausgewogenen Ernährung fördern Sie ein langes und gesundes Leben Ihrer gefiederten Freunde. Die meisten Vogelarten mögen eine gute Mischung aus Gräsern, Samen und speziellem Vogelfutter. Informieren Sie sich vorab, welches Futter für Ihren Ziervogel am besten geeignet ist:

  • Vielfältige Kost: Was für uns Menschen gilt, gilt auch für unsere Vogelfreunde: Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem, steigert die Vitalität und das Wohlbefinden. Die meisten Vogelarten lieben abwechslungsreiche Kost aus Samen, Körnern, Früchten, Gemüse und speziellem Vogelfutter.
  • Frisches Wasser: Viel wichtiger als Essen ist natürlich Trinken – das gilt auch für Vögel. Stellen Sie täglich frisches Wasser bereit und reinigen Sie die Wasserschale regelmäßig, um Keimen und Krankheiten vorzubeugen.
  • Vorsicht vor „giftigen“ Lebensmitteln: Einige Lebensmittel, die für uns Menschen unbedenklich und sehr bekömmlich sind, sind für Vögel absolut unverträglich oder sogar giftig. Avocados beispielsweise können Atemprobleme, Herzanomalien bis hin zum Tod verursachen. Auch Schokolade enthält für Vögel giftige Substanzen und sollte keinesfalls als Nascherei verabreicht werden. Ungeeignet sind zudem sämtliche Produkte, die Koffein enthalten.

Aleas Insidertipp: Meine Wellis sind total verrückt nach Fenchel und Gurke, davon bleibt nie etwas übrig. Bevor ich neues Obst oder Gemüse ausprobiere, informiere ich mich immer gut, ob meine Wellis das auch wirklich oder nur in kleinen Mengen vertragen. Wasserschalen habe ich immer in doppelter Menge vorrätig. Dann können sie nach dem Reinigen 24 Stunden trocknen, bevor sie wieder verwendet werden. So wird auf ganz natürliche Weise schon ein Großteil der Keime abgetötet.

Regelmäßige Pflege und Hygiene

Sauberkeit ist das A und O in der Vogelhaltung. Das gilt sowohl für den Käfig der Vögel als auch für die Tiere selbst. Doch keine Sorge: Vögel sind vergleichsweise pflegeleicht und mit wenigen Tipps können Sie Ihnen ein gesundes Zuhause schaffen:

  • Käfigreinigung: Reinigen Sie Ihren Vogelkäfig mindestens einmal pro Woche gründlich. Das beugt zum einen Krankheiten vor, sorgt aber natürlich auch dafür, dass sich Ihre Vögel wieder rundum wohlfühlen. Heruntergefallener Kot und Futterreste sind eine Brutstätte für Keime und Bakterien und sollten zeitnah entfernt werden.
  • Keine aggressiven Reinigungsmittel: Für die Reinigung reicht in der Regel warmes bis heißes Wasser. Für grobe Verschmutzungen kann auch eine neutrale Seife verwendet werden. Verzichten Sie auf Desinfektionsmittel, parfümhaltige Seifen oder andere aggressive Reinigungsmittel. Die darin enthaltenen Stoffe können für Ihren Vogel schädlich sein und eine zu keimfreie, sterile Umgebung ist für Vögel nicht gesund.
  • Vogelhygiene: Stellen Sie Ihrem Vogel eine Badegelegenheit zur Verfügung, damit er sich selbst reinigen kann. Wenn die Käfiggröße es erlaubt, kann die Badegelegenheit direkt innerhalb des Vogelkäfigs installiert werden, damit sie jederzeit zugänglich ist. Überprüfen Sie zudem regelmäßig die Krallen und den Schnabel Ihrer Vögel und lassen Sie diese bei Bedarf von einem Tierarzt kürzen.

Schaffen Sie Ihren Vögeln ein artgerechtes Zuhause

Bevor Sie einen Vogel bei Ihnen zu Hause aufnehmen, ist es wichtig, sich gut über die jeweilige Art und ihre Bedürfnisse zu informieren. Neben diesen gibt es noch viele weitere Tipps zur Vogelhaltung, die wir in unserem Blog beleuchten werden. Schauen Sie regelmäßig vorbei, es bleibt spannend.

(c) Fotos: Alea

Zurück zum Blog